Tradition

seit 5 Generationen

Der Eichenkrug um 1902
Fritz & Ottilie Kettler

1902 kommen Fritz und Ottilie Kettler, eine gelernte Köchin, nach Mellendorf, um den Eichenkrug zu übernehmen. Dort findet der Ausspann statt. Es wird Öl und weißer Sand nach Hannover gebracht und da der Eichenkrug an der direkten Verbindung zwischen Hamburg und Hannover liegt, machen die Fuhren hier halt.

Das Heidefest wird gegründet und findet bis nach dem I. Weltkrieg auf dem heutigen

Hotelgelände statt. Später wird das Fest vom Gesangverein auf dem Saal ausgerichtet.

 

1917 stirbt Fritz Kettler. Sein Schwiegersohn, Alfred Thies I. , ist noch in Gefangenschaft und so muß Ottilie das Geschäft mit Ihren beiden Töchtern

Paula, die ebenfalls Köchin gelernt hat, und Lieschen alleine weiterführen.

 

 

Alfred & Paula Thies

1923 übernehmen Paula und Alfred Thies I. die Geschäfte. Bereits in dieser Zeit ist der Eichenkrug ein Ausflugsziel. 1925 wird Alfred Thies II. geboren.

In der Zeit zwischen 1927 und 1932 machen die  Kremser (Mietkutschen mit mehreren Insassen sozus. ein frühes Taxi) mit Pferd und Wagen Rast.

Der große Tanzsaal wird unter anderem von Sportvereinen und der Schule als Turnhalle genutzt.

 

 

 

Die Olex-Tankstelle vor dem Eichenkrug.

Im II. Weltkrieg war der Saal beschlagnahmt und wurde als Stofflager benutzt. In der Küche wurde Verpflegung für die Soldaten gekocht. Die Besatzungsmacht machte aus dem Thies'schen Gasthaus die "Kokosgrotte" mit täglichem Tanz und Varieté.

 

Als die Besatzer abzogen mußte vieles wieder neu aufgebaut und angeschafft werden.

Alfred II. war noch in Gefangenschaft und alle mußten mit anpacken.

 

 

 

 

Erna, Alfred & Heidi Thies

Zurückgekehrt aus der Gefangenschaft lernt Alfred II. Erna Schulz kennen.

Sie ist zu diesem Zeitpunkt als Hausmädchen beim Pastor von Mellendorf. Vorher war Erna Schulz im Landdienst und lernte dort das Kochen und Haushalten.

Erna und Alfred heiraten 1947.

1948 wird Tochter Heidi geboren.

 

1950 wurde in den ehemaligen Friseur-Räumen die Eisdiele eröffnet.

Zunächst einmal fing man mit einer kleinen handbetriebenen Eismaschine an. Die Milch und Sahne wurde direkt von der Molkerei geliefert. Schon bald mußte die nächste Maschine angeschafft werden, die nun schon einen elektrischen Antrieb hatte. Nicht nur im Kaffeegarten wurde das Eis verkauft sondern auch an die Familien, die am Sonntag mit großen Schalen kamen und Eis zum Nachtisch nach Hause holten. So konnte Alfred II. dann eine ganz neue und noch größere Eismaschine anschaffen,  die legendäre BBC, die bis zum Schluß 1965 lief.

 

Viele fleißige Helfer

1953 übernehmen Alfred und Erna Thies offiziell den Familienbetrieb. Sie führen die

Gaststätte im Sinne der Eltern weiter. Auf dem Saal finden Tanzvergnügen, Maskeraden und Hochzeiten statt. Viele Ausflügler machen halt. Es ist die Zeit des Wirtschaftsbooms.

 

Die Mobilität wächst.

 

Viele Familienfeiern werden zu dieser Zeit schon nicht mehr

zu Hause durchgeführt sondern im Eichenkrug.

Erna und Alfred hatten stets 10 Frauen, 3 Kellner und 2 Helfer in Beschäftigung.

 

Der Fortschritt geht weiter: 1963/64 bauen Erna und Alfred das Hotel.

7 ausgestattete Zimmer mit Etagen-Dusche und WC.

1964 wird die Kegelbahn in einen Teil des großen Tanzsaales gebaut. Die Kegelbahn ist ein Novum, da vollautomatisch. Damit ist klar, große Tanzereien haben ein Ende im Eichenkrug. Alles zu bewirtschaften sowohl das Hotel als auch den Saal und die

Gaststätte ist zu viel:

In den Jahren 1965 und 1966 ist die Gaststätte verpachtet. Dies jedoch entpuppt sich als Fehler. Als die alten Stammgäste zu Alfred ins Hotel kommen und ihn bitten die Verträge rückgängig zu machen, hat er ein Einsehen.

Tochter Heidi hat inzwischen eine Ausbildung zur Gaststättengehilfin angefangen und so wird die Tradition fortgesetzt.

 


 

Wolfgang Gutknecht

Während der Ausbildung in Hannover lernt Heidi Thies ihren zukünftigen Ehemann

Wolfgang Gutknecht kennen. Wie die Tradition so will, ist Wolfgang gerade dabei

nach abgeschlossener Kellner-Ausbildung noch Koch zu lernen.

Die beiden heiraten 1967 und ziehen nach Mellendorf in die Wohnung über der Gaststätte. Jetzt ist die Verstärkung perfekt: Mutter Erna und Tochter Heidi in der Küche und Alfred mit Schwiegersohn Wolfgang in der Gaststätte.

Heidi und Wolfgang bekommen zweimal Nachwuchs: Christina und Alexander.

1977 übernehmen sie die Gaststätte in eigener Regie.

 

 

Christina während der Ausbildung

1986 entschließt sich Tochter Christina in die Fußstapfen der Eltern zu treten und beginnt eine Ausbildung zur Hotelfachfrau, die sie 1989 erfolgreich abschließt.

 

Heidi und Wolfgang Gutknecht

Heidi und Wolfgang übernehmen 1994 auch den Hotelbetrieb. Im Jahr 2000 pünktlich zur Expo in Hannover sind die Renovierungsarbeiten fertig: Im Hotel sind nun alle Zimmer mit eigenem Bad und Fernsehern ausgestattet.

 

 

Inzwischen hat Christina einen jungen Bäcker kennengelernt, der sich ihr zu Liebe

entscheidet noch einmal in die Lehre zu gehen und eine zweite Ausbildung als Koch

zu machen. Christina und Mathias Wolf heiraten.

Die Tradition setzt sich fort.

Nach einigen Jahren auf der Walz kommen die beiden nach Mellendorf zurück.

Tochter Alexandra wird geboren und 1999 übernehmen die beiden das Restaurant der Eltern. Das Hotel wird dabei weiterhin von Heidi und Wolfgang geführt.

 

Die ganze Familie: Alfred und Erna Thies, Heidi und Wolfgang Gutknecht, Alexander Gutknecht, Christina und Mathias Wolf mit Alexandra im Jahre 2002 anläßlich des 100. Eichenkrug-Geburtstages

Trotz aller Tradition gibt es nun eine Veränderung im Eichenkrug:

Zum erstenmal steht ein Mann in der Küche. Mathias Wolf leitet als Küchenchef die Geschicke und Christina leitet den Service im Restaurant.

Immer noch werden in den Räumen, die nun wieder ein neues Gesicht bekommen haben gemütliche Abende, tolle Feste und traditionelle Familienfeiern veranstaltet.

Es wird eine neue Terasse gebaut, auf der man ein schönes Glas Wein und auch ein leckeres Menü genießen kann.

 

Wie die Tradition weitergeht.... Wir werden sehen.